340 Gemeindebürger haben durch ihre Unterschrift wirksame Maßnahmen gegen Schienenlärm gefordert. Darauf beantragten wir, dass die Gemeinde ein schalltechnisches Gutachten durch anerkannte Sachverständige beauftragt, aus folgenden Gründen:

  • Die Zahl der durchfahrenden Regionalzüge hat sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt, nachts (22-6 Uhr) hat sie sich verzehnfacht!
  • Messungen zeigen regelmäßige Lärmspitzen bis über 90 dB(A), siehe Beispiel-Diagramm einer Schallpegelmessung über 24 Stunden in der Kirchstraße im Juli 2016
  • Die Lärmspitzen sind klar durch das hohe Tempo der Regionalzüge verursacht. Sie fahren mit bis über 140 km/h durchs Wohngebiet – auch nachts. Doppelte Geschwindigkeit heißt achtfacher Lärm!
  • Weitere Zunahme des Schienenlärms ist mit dem Wachstum der Region und dem Brennerbasis-Tunnel absehbar. Wir müssen JETZT aktiv werden, um weitere Verschlechterungen zu verhindern.
  • Durch den allgemein stark steigenden Verkehr kommt auch die Gesetzgebung in Bewegung: Es gibt Präzedenzfälle für die Festsetzung von Geschwindigkeitsbeschränkungen. Die ILI Deisenhofen und andere Lärmschutz-Initiativen in Deutschland verzeichnen wichtige Erfolge.
  • Die Gemeinde hat eine Pflicht zur „kommunalen Daseinsvorsorge“. Gegen den gestiegenen Straßenlärm wurde bereits einiges getan: Flüsterasphalt, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Tempoanzeige-Tafeln. Auch die Schienen-Anwohner haben ein Anrecht auf Unterstützung. Viele Menschen sind durch beides betroffen: Straßen- UND Schienenlärm.
  • Die Gemeindeunterstützung ist für Verhandlungen mit der Bahn und den Betreibern unabdingbar. Die Gemeinde besitzt alle notwendigen geografischen Daten für die Lärmberechnung und muss sie nicht erst erwerben. Zudem erheben sich bei einem Gemeindeauftrag keine Fragen des Datenschutzes. Aus diesen Gründen sollte das Gutachten durch die Gemeinde beauftragt werden.
  • Die Kosten liegen gemäß Angeboten unter 10.000 €.

Wir unterstützen die Bahn aus ökologischen Gründen. Wir suchen keinen Streit und wollen nur unser Recht auf Gesundheit wahrnehmen. Unser Kompromissvorschlag ist schnell und einfach umsetzbar: Geschwindigkeitsbeschränkung für alle Züge NACHTS auf 80 km/h für die Ortsdurchfahrt von Sauerlach.

Der Gemeinderat hat unseren Antrag abgelehnt. Der Lärm bleibt und wird weiter wachsen. Wir bleiben dran.

Text und Bild: Hans Grund