Mit  Schokolade gegen die Ausbeutung von Kindern! Fairtrade beim katholischen Pfarrfest

Zum Beginn der Fairen Woche 2022 stellte Pfarrer Josef Steinberger den Gottesdienst am 18. September unter den Gedanken des Fairen Handelns und Handels. Dazu wurden zum Beispiel der Tagesablauf eines Sauerlacher Schülers und eines indonesischen Mädchens gegenübergestellt. Der junge Mann aus Sauerlach bekommt ein Frühstück, geht zur Schule, kann am Nachmittag lernen, übt sich im Bogenschießen und am Abend sitzt die Familie gemeinsam beim Abendessen. Die junge Frau aus Indonesien muss morgens das Frühstück für die Geschwister herrichten und anschließend kilometerweit zum Steinbruch gehen, in dem sie den ganzen Tag schuften muss. Schulbesuch? Für sie ein unerfüllbarer Traum.

Dass es diesen Kindern und ihren Familien besser geht, dafür setzt sich jetzt auch die Projektgruppe „Fairtrade“ der  Agenda 21 ein. Wie schön, dass wir unser Anliegen beim anschließenden Pfarrfest vorstellen konnten. Und einen guten Köder hatten wir auch: „Faire“ Schokolade. Außerdem verteilten wir Hefte mit Rezepten aus fairen Zutaten und gaben Tipps, wie jeder einen kleinen Beitrag leisten kann. An dieser Stelle an Pfarrer Steinberger und das ganze Team herzlichen Dank für die Unterstützung.

Unser Fazit: Die Besucher und Besucherinnen beim Pfarrfest waren sehr aufgeschlossen und interessiert und wir hoffen, noch weitere Mitstreiter und Mitstreiterinnen zu gewinnen. Denn unser Ziel ist: Sauerlach soll eine Fairtrade-Gemeinde werden und sich für eine Zertifizierung bewerben.

Wenn Sie Lust haben, sich mit uns zu engagieren, oder wenn Sie eine gute Idee haben, wie wir den Fairtrade-Gedanken in Sauerlach noch weiter verbreiten können, melden Sie sich bitte unter fairtrade@agenda21-sauerlach.de

Claudia Pfefferseder und Tanja Bergold

Rückblick 25 Jahre Agenda21 Sauerlach

Am 10. Juli fand im Heimatmuseum Arget die Jubiläumsfeier 25 Jahre lokale Agenda21 Sauerlach statt. Pünktlich zum Jubiläum strahlte die Sonne über Arget und die Regenwolken hatten sich verzogen. Und genauso sonnig war auch das Jubiläum. Die Stellvertretende Vorsitzende der Agenda21, Christine Kensy, hielt einen kurzen Rückblick auf 25 Jahre wertvolle Arbeit und Impulse für die Gemeindeentwicklung. Alle Vorgänger von Anton Pfefferseder, derzeitiger Sprecher der Agenda21, waren gekommen: Christian Schmidt, Dr. Bruno Geisert, Johann Friedrich, Werner Brenner und Helmut Kahl.

Landrat Christoph Göbel stellte in seinem übersandten Grußwort heraus, wie sehr sich die Agenda21 für die Windkraft in Sauerlach eingesetzt hat und lobte auch den Beitrag, den die Agenda21 daran hatte, dass im Sauerlacher Rathaus die Stelle eines Klimaschutzmanager geschaffen wurde. Bürgermeisterin Barbara Bogner dankte der Agenda21 für die ehrenamtliche Arbeit und versprach als Geschenk, dass die Gemeinde Sauerlach einen Erinnerungsbaum an das Jubiläum pflanzen werde.

Im Laufe des Tages konnten an die 500 Besucher beim Jubiläum begrüßt werden, darunter auch viele Familien mit Kindern. Für die jungen Besucher war ein interessantes Programm geboten mit Mitmach-Spielen, Versuchen zum Thema Energie und Aktionen am Nachhaltigkeitsstand, beispielsweise Brausepulver selbst mischen. Besonderes Interesse bei Jung und Alt fand die Bestimmung des eigenen CO2-Fußabdrucks – um den eigenen Lebensstil besser einschätzen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können.

Während des Festes wurden zahlreiche Rückmeldungen und Wünsche für Sauerlach gesammelt, unter anderem: Wohnraum in kleinen Einheiten bis 50 Quadratmeter, Tiny Häuser auf kleinen Grundstücken, ein Begegnungsgarten für alle Generationen auf dem Postanger, ein (Natur-)Schwimmbad, ein 20-Minuten-Takt für die S-Bahn, mehr Raum fürs Radfahren, parkende Autos weg von der Straße (und auf die Grundstücke), grünes Gewerbegebiet. Alle Rückmeldungen und Wünsche sind auf unserer Internetseite zu finden (www.agenda21-sauerlach.de). Für die Realisierung dieser Wünsche sucht die Agenda21 weitere engagierte Mitstreiter!

Wir freuen uns, dass das Fest so gut gelungen ist und so viele Besucher einen interessanten Nachmittag auf dem Gelände des Heimatmuseums verbringen konnten. Der Agendarat bedankt sich bei den Heimatfreunden, dass die Feier im Heimatmuseum stattfinden konnte! Ebenso herzlichen Dank an die Argeter Burschen und den SV Arget für ihren Beitrag zur Bewirtung beim Fest, wie auch allen Kuchenspenderinnen und -spendern!

Wünsche und Visionen für Sauerlach

Auf der Feedbackwand bei der 25-Jahr-Feier wurden viele Wünsche und Visionen für Sauerlach hinterlassen, die wir an dieser Stelle wiedergeben. Alle Anregungen werden in die künftige Arbeit der Agenda21 einfließen.

Die Wünschen und Vision hier nachfolgend – unsortiert – aufgezählt:

Angebot an kleinen, bezahlbaren Grundstücken und Tiny-Häuser
Wohnraum in kleineren Einheiten schaffen (ca. 50 qm)
Sicht- bzw. Glühbirne für Glascontainerhäuschen in der Oberhamer Str.
Oktoberfest – Maibaumfest
Inklusion für Jugendliche
Postanger- Begegnungsgarten für alle Generationen
Eine gute Weinbar
offene Werkstatt mit Anleitung
ein Bio-Gemüsestand auf dem Sauerlacher Markt (Bahnhofsplatz)
Öffnungszeiten der Bücherei so anpassen, dass Schulkinder sie besuchen können
ein Museum in Sauerlach
Aquarellkurs in der VhS
Verantwortungskapital – Rendite in 3 Dimensionen: finanziell – ökologisch – sozial
Naturschwimmbad
Schwimmbad
Autonom fahrende Busse, die die Ortsteile verbinden
S-Bahn alle 20 Minuten
Fahrradfahren im Alltag promovieren, nicht nur in der Freizeit (Stadtradeln)
Muss man im Auto zum Bäcker?
Weniger Autos im Ort! Mehr Platz für Kinder!
Parkende Autos auf die Grundstücke und weg von den Straßen.
Mehr Spielstraßen für Kinder.
Fernwärme zukunftssicher gestalten => Holzanteil stark reduzieren und durch nachhaltige Konzepte ersetzen
Großer Stromspeicher am Sauerlacher Umspannwerk
Neues Gemeindelogo – Grünes Gewerbegebiet
Nachhaltiges Verpackungssystem für Gastronomie in Sauerlach (Viele Firmen ohne Kantine, daher wird oft bestellt)
Energiebedarf der Gemeinde zu 100% aus Erneuerbaren

WärmeDämmungsBündelungsaktion – Mitmachen ist noch möglich!

Am 18.5.2022 lud der Arbeitskreis Energie und Mobilität der lokalen Agenda 21 Sauerlach zu der Auftaktveranstaltung einer Bündelaktion zur energetischen Sanierung von Wohngebäuden ein.

Im Vorfeld konnte der Arbeitskreis zwei sehr wichtige Mitstreiter gewinnen: Architekt und Energieberater Herr Kienle und Baumeister und Energieeffizienzexperte Herr Gsinn-Objartel.

Herr Kienle arbeitet im Auftrag der Verbraucherzentrale Bayern. Diese führt u.a. energetische Gebäudechecks durch, die den Eigentümern Energiesparpotentiale an Ihren Gebäuden aufzeigen sollen. Angefangen von der Waschmaschine im Keller über die Heizanlage, die Wärmedämmung der Kellerdecke, der Wände und des Dachs, dem Zustand von Außentüren und Fenster bis hin zu unnötigen Stromverbrauchern werden für einen Kostenbeitrag von 30 € ca. 2 Expertenstunden in die Immobilie investiert.

Weiter gehen kann es dann mit dem Planungsbüro bauwerk von Herrn Gsinn-Objartel. Entweder können über ihn in gebündelter Form sogenannte Einzelmaßnahmen, z.B. das Anbringen einer Wandwärmedämmung und/oder der Austausch von Fenstern mit staatlicher Förderung von 20 % bei geeigneten Firmen beauftragt werden oder man entscheidet sich, zunächst einen sogenannten Sanierungsfahrplan erstellen zu lassen. Dieser kostet zwar 1300,- € (nach 50 % Förderung), bringt aber nicht nur einen roten Faden in die Sanierungsmaßnahmen, sondern auch noch 5 % zusätzlicher Förderung. Selbst die Kosten für die Beauftragung, Begleitung und Abnahme der Baumaßnahmen und die Beantragung der Förderung werden staatlich gefördert. So bleiben von den 9 % Honorar dafür nur noch 4,5 % für den Bauherren zu leisten.

Der Mehrzweckraum war mit ca. 40 Interessenten bei geöffneten Fenstern angenehm gefüllt. Die Hausbesitzer haben die Möglichkeit, sich für die Beratung durch die Verbraucherzentrale anzumelden, rege genutzt. Sieben Teilnehmer wussten gleich, dass sie danach einen Sanierungsfahrplan wünschen werden.

Durch die Bündelung und professionelle Ausschreibung der energetischen Sanierungsmaßnahmen versprechen wir uns nicht nur günstigere Kosten, sondern auch einen Zeitvorteil bis zum Abschluss der Arbeiten. Geplant ist, dass im späteren Sommer und im Herbst die notwendigen Checks und Sanierungsfahrpläne erstellt und die Anfragen an die Baufirmen gestartet werden können, so dass im nächsten Frühjahr mit den Sanierungen begonnen werden kann.

Bei Interesse kann man noch auf diesen Zug aufspringen. Eine Mail an den Sprecher des Arbeitskreises Energie und Mobilität, Wolfgang Schieck (Wolfgang.Schieck@t-online.de), mit Name, Adresse und Mobilnummer reicht.

Wolfgang Schieck

Sprecher Arbeitskreis Energie und Mobilität

Hausbesitzer aufgepasst: Bündelaktion Wärmedämmung und Energetische Gebäudesanierung

04. April 2022

Der Arbeitskreis Energie und Mobilität in der Agenda 21 Sauerlach führte bereits im Jahr 2020 sehr erfolgreich eine Bündelaktion für Photovoltaik in der Gemeinde Sauerlach durch. Mehr als 40 Hauseigentümer profitierten als Teilnehmer bei dieser Aktion von fachgerechter Beratung und einfacher und problemloser Begleitung durch unsere Partner bei der Umsetzung. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen und Anregungen, weitere Aspekte der Energiewende mit einzubeziehen, wollen wir an diesen Erfolg mit einer Bündelaktion anschließen.

Die Heizung macht bis zu 70 % des Energieverbrauchs eines Haushalts aus und etwa 20 % des gesamten Primärenergiebedarfs in Deutschland.

Daher soll die Wärmedämmung bzw. Energetische Gebäudesanierung Gegenstand unserer nächsten Bündelaktion sein. Wir freuen uns sehr, dass wir auch für diese Aktion wieder kompetente Partner gewinnen konnten, welche die Teilnehmer durch einzelnen Phasen führen und begleiten werden.

Informieren Sie sich im Rahmen unserer Auftaktveranstaltung am 18. Mai 2022 um 19:30 Uhr im Mehrzweckraum der Mehrzweckhalle Sauerlach ganz unverbindlich über den Ablauf der Aktion und über die vielen Fördermöglichkeiten, von denen Sie durch Ihre Teilnahme an der Bündelaktion profitieren können. Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Hier kann der Flyer mit weiteren Informationen heruntergeladen werden.

(PDF-Dokument)

Strom sparen im Home Office

Wie wirkt sich das Homeoffice auf die Ökobilanz aus? Auf diese Frage antworten die meisten Menschen: „positiv“.

Doch stimmt das wirklich? Fakt ist: Wenn weniger Menschen zum Arbeitsplatz pendeln, spart das viel CO₂ ein. Fakt ist aber auch: Der Versand einer E-Mail, erst recht mit angehängter Präsentation oder Bilddatei, und auch die zuhauf stattfindenen Online-Meetings verursachen eine enorme Menge an CO₂-Emissionen.

Bei einer einstündigen Videokonferenz zum Beispiel werden 150 bis 1.000 Gramm Kohlendioxid ausgestoßen und zwei bis zwölf Liter Wasser verbraucht. Zum Vergleich: Ein Benziner stößt pro Liter im Durchschnitt 2,3 Kilogramm Kohlendioxid aus. Das Ausschalten der Kamera während einer Videokonferenz kann dabei die eigenen Emissionen um bis zu 96 % senken.

Deshalb gilt Stand heute: Das Arbeiten im Homeoffice verbessert nicht grundsätzlich die Ökobilanz. Es kann aber ein sehr guter Ausgangspunkt dafür sein. Mit diesen Tipps können Sie Energie und Geld sparen:

Notebooks statt PCs verwenden: Notebooks haben einen geringeren Stromverbrauch als PCs, denn ihr Innenleben ist extra energieeffizient ausgelegt. Beispiel: Ein PC (mit 500 Watt) kommt bei einer 40-Stunden-Woche im Homeoffice auf Stromkosten von 25,52 Euro pro Monat, ein Notebook (mit 70 Watt) schlägt mit nur 3,57 Euro zu Buche!

Monitore abschalten: Benutzen Sie ein Notebook mit einem separat angeschlossenen Bildschirm, können Sie diesen jederzeit ausschalten. Deshalb gilt: Wenn Sie Ihre Arbeit unterbrechen, sollten Sie auch Ihrem Monitor eine Pause gönnen!

Für Drucker und Scanner Aufträge sammeln: Drucker und Scanner sind oft angeschaltet und stehen stundenlang für den nächsten Vorgang bereit. Diese langen Stand-by-Phasen erzeugen oft höhere Stromkosten als die kurzen Arbeitseinsätze. Das häufige Ein- und Ausschalten von Druckern ist

jedoch nicht zu empfehlen. Besser ist es, wenn Sie den Drucker grundsätzlich ausgeschaltet lassen. Sammeln Sie Ihre Druckaufträge, und schalten Sie den Drucker erst dann ein, wenn Sie ihn tatsächlich benötigen!

Beim Router Energiesparoptionen auswählen: Ein guter Internetanschluss ist Voraussetzung für das Arbeiten im Homeoffice. In den meisten Haushalten steht der Router jedoch rund um die Uhr unter Strom – und ist deshalb besonders teuer.

Was nur wenige wissen: Router verfügen über Energiesparoptionen, zum Beispiel einen automatischen Sparmodus. Diesen können Sie in den Einstellungen Ihres Routers auswählen.

Zeitschaltuhr benutzen: Schalten Sie Ihren Internet-Router mithilfe einer Zeitschaltuhr über Nacht ab, sofern Sie nachts auf Ihr Festnetztelefon verzichten können. So wird der Router am nächsten Tag automatisch wieder mit Strom versorgt. Ihr Extra-Plus: Das komplette Hochfahren („Rebooten“) des Routers unterstützt sogar sein einwandfreies Funktionieren.

 Mit freundlicher Genehmigung der Energie-Agentur Ebersberg-München

Hier noch ein interessanter Hinweis: Das „Bürgerprojekt Solar“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Beschaffung von kostengünstigen Mini-Solaranlagen zu unterstützen, da so der aus dem Netz bezogenene Strom reduziert werden kann. Auch dies ist eine interessante Möglichkeit, da so der im Homeoffice verbrauchte Strom selbst erzeugt werden kann. Weitere Informationen: https://buergerprojekt-solar-ffb.de/  

Streuen auf Gehwegen ja – aber bitte kein Salz

Wenn Frostnächte und Niederschläge für glatte Gehwege sorgen, stellt sich auch im neuen Jahr die Frage: Wie kann ich meiner Sicherungspflicht nachkommen, aber gleichzeitig auf die Umwelt achten? Insbesondere die Verwendung von Streusalz muss sehr kritisch hinterfragt werden, da es zwar ein bequemer Weg ist, Wege sicherer zu machen, jedoch starke Auswirkungen auf die Umwelt hat. 

Vorreiter in Deutschland für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Streusalz ist die Hansestadt Hamburg. Die Verwendung von Streusalz auf Gehwegen ist zum Schutz von Vegetation, Boden und Grundwasser in Hamburg verboten. In einer Studie wurden die Auswirkungen von Streusalz auf Bäume über fünf Jahre beobachtet. Die Behörde für Umwelt und Energie stellte fest, dass die größte Belastung durch das unkontrollierte private oder gewerblich beauftragte Streuen mit Salz auf Gehwegen entstand.  

Streusalz führt zur Anreicherung von Natriumionen im Boden und zur Auswaschung der Nährstoffe. Vor allem Bäume an den Straßen leiden darunter. Salzgeschädigte Bäume weisen typische Symptome auf: Späterer Austrieb im Frühjahr, kleinere Blattoberflächen, abgestorbene Flächen an Blatträndern und Spitzen, frühere Verfärbung und Laubabfall im Herbst. Auch Tiere werden geschädigt, vor allem durch wunde Pfoten. Zudem verursacht Salz Schäden an Beton- und Metallteilen von Gebäuden und an Fahrzeugen.

Was können wir alle tun, um auf verantwortungsvolle Weise für sichere Gehwege zu sorgen?

Die Gemeinde Sauerlach hat per Verordnung hinsichtlich der Sicherungspflicht im Winter festgelegt, dass ein Einsatz von Streusalz nicht zulässig ist, außer bei besonderer Glättegefahr, bspw. an Treppen. Dies gibt schon einen klaren Hinweis, dass Salz nur in Ausnahmefällen zu verwenden ist. Besser als reines Salz ist es dann aber, ein Sand-Salz-Gemisch zu streuen, um die Salzmenge zu reduzieren.

Das Umweltbundesamt empfiehlt, abstumpfende Streumittel (zum Beispiel Splitt, Granulat oder Sand) zu verwenden. Außer auf Streusalz sollte auch auf energieintensiv hergestellte Streumittel wie Blähton verzichtet werden. Weitere Tipps des Umweltbundesamtes finden sich unter dem folgenden Link: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/streumittel-streusalz – auf dieser Internetseite ist auch eine Liste mit umweltfreundlichen Streumitteln zu finden, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind.

Nach Bedarf können alle Gemeindebürger aus den von der Sauerlacher Gemeindeverwaltung an verschiedenen Orten aufgestellten Boxen Splitt zum Streuen der Gehwege entnehmen. Die Standorte sind hier zu finden: https://www.sauerlach.de/funktionsseiten/news/artikel/news/2019/12/1/raeumen-und-streuen-von-gehwegen-im-winter/

Die Erhaltung der Umwelt fängt bei uns allen an. Auch beim Streuen im Winter ist es möglich, mit ein paar einfachen Schritten zu beginnen.

Agenda21 Sauerlach – in die Zukunft mit einem neuen Team

Am 30. September fand die Vollversammlung der Agenda21 Sauerlach statt. Agenda-Sprecher Helmut Kahl hielt einen Rückblick zur Arbeit der Agenda21 in den vergangenen beiden Jahren, die Corona-bedingt nur reduziert stattfinden konnte. Highligts in den Jahren 2020 und 2021 waren die Diskussion der Bürgermeisterkandidaten, mit mit 450 Besuchern die letzte Großveranstaltung in Sauerlach vor dem Corona-Lockdown, sowie die Bündelaktion zu Photovoltaikanlagen in Zusammenarbeit mit der Energieagentur Ebersberg-München. Das Ziel dieser Aktion war, durch eine gebündelte Beschaffung günstigere Konditionen für PV-Anlagen zu erhalten. Im Gemeindegebiet konnten 40 neue Anlagen mit 400 kWp Leistung installiert werden! Auch die Initiative für die neue Ortsgestaltungssatzung, für die Einrichtung des Sauerlacher Tisches und für die Schaffung der Stelle des Klimaschutzbeauftragten in der Gemeindeverwaltung ging von der Agenda21 aus. 

Im Gastvortrag sprach Dr. Willie Stiehler von der Energieagentur Ebersberg-München über das Thema „Wege aus der Klimakrise“. Leitfrage des Vortrags war: Wie kommen wir in der Klimakrise schnell und wirkungsvoll voran und auch bezahlbar?

Die heutige Ausgangssituation ist, dass sich die CO2-Konzentration in der Atmosphäre seit der Zeit vor der Industrialisierung von zwischen 180 und 300 ppm auf über 400 ppm erhöht hat. Willie Stiehler argumentiert, dass angesichts aller bekannten Fakten zum Klima nur ein Umdenken und eine Änderung in unserem Handeln einen Weg aus der Krise weisen werden – von Stephen Hawking stammt der Satz „Intelligence is the ability to adapt to change.” Und genau darum geht es: Unser Leben und Wirtschaften dieser Situation anzupassen. Dazu braucht es nicht nur eine Stromwende, sondern auch eine Wärmewende. In jedem Bereich muss die Effizienz gesteigert und es muss auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Diese große Herausforderung kann nur gemeinsam gemeistert werden, von jeder Kommune, jedem Bürger, jedem Unternehmen.

Die größten Stellschrauben dafür sind die Energiewirtschaft und die Industrie. In der Energiewirtschaft muss das Ziel die Umstellung auf 100% erneuerbare Energien sein und in der Industrie die CO2-neutrale Produktion.

Die Handlungen, die in unserem eigenen Verhalten am meisten bewirken: Für die persönliche Bilanz eines jedes Einzelnen entscheidend sind das Mobilitätsverhalten (Halbierung der privaten Wege, die unter CO2-Ausstoß zustande kommen, Verzicht auf Flüge), der Fleischverzicht sowie das Dämmen von Häusern bzw. ein verändertes Heizverhalten. Der private CO2-Fußabdruck kann bspw. mit dem Rechner des Umweltbundesamtes ermittelt werden: https://uba.co2-rechner.de/de_DE/

Willie Stiehler ging auch auf die lokale Energiegewinnung ein. Hier sind zusammenfassend die folgenden Punkte wichtig: Um das Ziel von 100% erneuerbaren Energien zu erreichen, ist die Windkraft mittlerweile geeignet, aufgrund der heutigen Anlagengröße einen nennenswerten Anteil an der Energieversorgung zu leisten, vor allem in Kombination mit PV-Anlagen. Auch der weitere Ausbau der PV-Anlagen muss weiter vorangehen, da es auf den Dächern noch viel Potenzial gibt. Neben Freiflächen-PV-Anlagen sollten auch Flächen für Solarthermie mitgedacht werden. Zudem ist die Nutzung der Fernwärme ist ein wesentlicher Hebel und der weitere Ausbau ist in jedem Fall sinnvoll, gerade auch in Sauerlach, wo schon entsprechende Infrastruktur vorhanden ist.

Einige der nachfolgenden Fragen der Zuhörer drehten sich um die konkrete Umsetzung der Empfehlungen. Diese muss in jedem Fall divers sein und aus einem Mix aller genannten Maßnahmen bestehen – es geht nicht um ideologischen Verzicht, sondern um ein Überdenken der eigenen Lebensweise und den Beitrag, den jeder Einzelne problemlos durch eine Änderung seines Verhaltens leisten kann. Klar ist nämlich, dass jeder Einzelne Einfluss hat und jeder sich aufgefordert fühlen muss zu handeln.

Weiterer Tagesordnungspunkt war die Neuwahl des Agendarates. Helmut Kahl gab nach 4 Jahren das Amt als Sprecher der Agenda21 Sauerlach ab und wird dem Agendarat künftig als Beisitzer angehören. Neuer Sprecher ist Dr. Anton Pfefferseder, neue Stv. Sprecherin Christine Kensy, neue Schatzmeisterin Michaela Haas. Schriftführer bleibt Markus Hoffmann. Als weiterer Beisitzer wurde Tobias Kensy neu gewählt.

Weniger Licht in unseren Gärten schützt die Insekten

Die Bundesregierung hat im Februar 2021 eine Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes initiiert. Diese Insektenschutz-Novelle wurde im Juni 2021 von Bundestag und Bundesrat gebilligt.

Ziel ist es, das Insektensterben zu stoppen und eine Trendumkehr beim Rückgang der Zahl und der Artenvielfalt der Insekten einzuleiten (Aktionsprogramm Insektenschutz).

Denn Insekten sind für unsere Ökosysteme und damit auch für uns Menschen unverzichtbar.

— natürliche Schädlingsbekämpfer

— Nahrungsgrundlage für viele Tiere, z.B. Fische, Vögel

Sie sind

— Bodenbildner und -verbesserer durch Abbau organischer Masse

— Bestäuber von Nutzpflanzen: Wert ca. 1,3 Milliarden € pro Jahr in Deutschland

60-70% der in Deutschland vorkommenden Insektenarten sind nachtaktiv.

Sie werden von künstlichen Lichtquellen, z.B. Straßenlampen, Strahlern von Gewerbebetrieben, Gartenleuchten, angelockt →  sie leiden unter Lichtverschmutzung.

Die Folgen dieser Lichtverschmutzung können für Insekten gravierend sein:

— sie werden irritiert, verlieren ihre Orientierung, schwirren herum und sterben vor Erschöpfung

— sie verlassen ihren Lebensraum und haben Probleme bei der Partnerwahl und Nahrungssuche   

— sie stehen nicht mehr Fledermäusen, Amphibien und Igeln als Nahrung zur Verfügung

— ihr Tag-Nacht-Rhythmus wird gestört

So wird der Garten insektenfreundlich beleuchtet:

— Verwenden Sie Licht nur dort, wo Sie es wirklich brauchen (Sitzecke, Wege)

     Strahlen Sie keine Teiche, Büsche, Bäume, Wände an

— Setzen Sie Leuchten ein, die eng gerichtet nur nach unten strahlen

     Vermeiden Sie Rundum-Kugelleuchten

— Gehwege und Treppen nur beleuchten, wenn sie benutzt werden

     Nutzen Sie hierzu Bewegungsmelder und Zeitschaltuhren

— Vermeiden Sie blau-weiße helle Lampen.

     Wählen Sie warm-weiße/gelbliche Lampen mit max. 2700 Kelvin und einer Lichtstrommenge

     von 100 Lumen bis max. 800 Lumen bei großflächigen Strahlern

— Lampengehäuse sollen insektendicht verarbeitet sein, sonst sind sie Lichtfallen,

     die Oberfläche darf nicht heißer als 60ºC sein

— Wenn Sie den Garten verlassen, schalten Sie das Licht aus

Tipp: Verschönern Sie den Garten mit Pflanzen, die nachtaktive Insekten anlocken, z.B.           Holunder, Lichtnelke, Melisse, Schnittlauch, Thymian.

Quellen: u.a.  BMU, BN, BUND SH, mdr-garten, taz, Unesco Biosphärenreservat Rhön