Wenn Frostnächte und Niederschläge für glatte Gehwege sorgen, stellt sich auch im neuen Jahr die Frage: Wie kann ich meiner Sicherungspflicht nachkommen, aber gleichzeitig auf die Umwelt achten? Insbesondere die Verwendung von Streusalz muss sehr kritisch hinterfragt werden, da es zwar ein bequemer Weg ist, Wege sicherer zu machen, jedoch starke Auswirkungen auf die Umwelt hat. 

Vorreiter in Deutschland für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Streusalz ist die Hansestadt Hamburg. Die Verwendung von Streusalz auf Gehwegen ist zum Schutz von Vegetation, Boden und Grundwasser in Hamburg verboten. In einer Studie wurden die Auswirkungen von Streusalz auf Bäume über fünf Jahre beobachtet. Die Behörde für Umwelt und Energie stellte fest, dass die größte Belastung durch das unkontrollierte private oder gewerblich beauftragte Streuen mit Salz auf Gehwegen entstand.  

Streusalz führt zur Anreicherung von Natriumionen im Boden und zur Auswaschung der Nährstoffe. Vor allem Bäume an den Straßen leiden darunter. Salzgeschädigte Bäume weisen typische Symptome auf: Späterer Austrieb im Frühjahr, kleinere Blattoberflächen, abgestorbene Flächen an Blatträndern und Spitzen, frühere Verfärbung und Laubabfall im Herbst. Auch Tiere werden geschädigt, vor allem durch wunde Pfoten. Zudem verursacht Salz Schäden an Beton- und Metallteilen von Gebäuden und an Fahrzeugen.

Was können wir alle tun, um auf verantwortungsvolle Weise für sichere Gehwege zu sorgen?

Die Gemeinde Sauerlach hat per Verordnung hinsichtlich der Sicherungspflicht im Winter festgelegt, dass ein Einsatz von Streusalz nicht zulässig ist, außer bei besonderer Glättegefahr, bspw. an Treppen. Dies gibt schon einen klaren Hinweis, dass Salz nur in Ausnahmefällen zu verwenden ist. Besser als reines Salz ist es dann aber, ein Sand-Salz-Gemisch zu streuen, um die Salzmenge zu reduzieren.

Das Umweltbundesamt empfiehlt, abstumpfende Streumittel (zum Beispiel Splitt, Granulat oder Sand) zu verwenden. Außer auf Streusalz sollte auch auf energieintensiv hergestellte Streumittel wie Blähton verzichtet werden. Weitere Tipps des Umweltbundesamtes finden sich unter dem folgenden Link: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/streumittel-streusalz – auf dieser Internetseite ist auch eine Liste mit umweltfreundlichen Streumitteln zu finden, die mit dem Blauen Engel ausgezeichnet sind.

Nach Bedarf können alle Gemeindebürger aus den von der Sauerlacher Gemeindeverwaltung an verschiedenen Orten aufgestellten Boxen Splitt zum Streuen der Gehwege entnehmen. Die Standorte sind hier zu finden: https://www.sauerlach.de/funktionsseiten/news/artikel/news/2019/12/1/raeumen-und-streuen-von-gehwegen-im-winter/

Die Erhaltung der Umwelt fängt bei uns allen an. Auch beim Streuen im Winter ist es möglich, mit ein paar einfachen Schritten zu beginnen.

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